Start Forschung
& Job
  Kreativ Interessen   Privat Kontakt
Lyrik
Christoph Endres: PropheteNarren

12/1992, 1. Auflage, 300 Exemplare
© by Barrois + Partner GmbH
Verlag: Barrois + Partner GmbH
Druck: MDVMerzig
ISBN: 3-927184-12-8

 

 

 

Sehnsucht

Schreiendes Land,
schreiende Menschen.
Die Qual des Lebens
ruft nach Erlösung.

Singende Vögel über
fauligem Alltagsgestank.

Flieg, meine Seele, fort von hier
in ein besseres Land.

Flieg, wohin die Sonne scheint,
flieg, bis Du Dir die Flügel verbrennst.
Aber lebe.

Denn dann erst bist Du am Ziel.

 

Rien ne va plus

Taumelnde Menschen
in Betonstädten.

Nur die grellen Neonlichter und
Stroboskope zeigen noch
den Weg an.

Sie führen ins Nichts.

Dahin wollten wir doch...

 

Hoffnung

Solange die Sonne Tag für Tag
neu über der Wüste aufgeht,

Solange jeden Tag auf's Neue gehaßt
und getötet wird,

Solange die Sterne über uns ihre
unergründlichen Bahnen ziehen

und solange Andersartige verfolgt
werden,

Solange will ich nicht aufhören
zu hoffen.

 

Propheten

Gott ist groß.
Propheten sind wir alle.
Unerhört
das Verklingen
ungehörter
Worte in den
endlosen Weiten des Alls.

Sterne
wie Lichter der Sehnsucht
begleiten ihren Weg.
Propheten des Todes,
Propheten der Schmerzen.

Und alles hat einen Sinn...

 

Kerze im Spiel

Kerzen im ewigen Eis.
Lächeln im Großstadtgedränge.
Träne im Auge des Diktators.

Ich weiß nicht,
worin das Besondere liegt
sagst Du...

Gott ist unser Vater.
Die Seele ist voller Musik.
Die Seele ist Musik.
Auch wenn ich nicht mit Dir leben möchte,
heißt das noch lange nicht, daß ich
nicht für Dich sterben würde.
Warum eigentlich nicht?
Liebt denn die Kerze die Flamme?
Freundschaft ist
stärker als alle Mächte
dieser Erde.
Was kann uns hier schon
passieren?
Fünf Milliarden Eiswürfel.
Nur zweiunddreißig unvergängliche
Figuren spielen Schach im Leben eines jeden
Menschen.
Bauer oder König?
Schwarz oder weiß?
Wer ist am Zug?
Verbrenn' Dich nicht.
Danke, daß Du da bist.
Danke für alles!

 

Masken

Wir lachen über diese Welt, als wäre sie nicht unsere Realität.
Wir lachen über die Realität, als wäre es nicht unsere.
Unreife Kinder, die sich gegen das Erwachsen-werden sträuben,
obwohl sie längst gestorben sind.
Es sind die unausgesprochenen Worte, die töten.
Der Tod kommt heimlich, wie ein Dieb in der Nacht, aber was hat er uns noch zu nehmen?
Sind wir nicht schon längst alle tot?
Die Lüge Deines Lebens in einem Augenblick.
Das Schachbrett steht unberührt, aber viele Figuren fielen von selbst.
Verwirrung, Trauer, Hoffnung.
Die Tränen sind salzig, damit sie nicht sofort zu Eis erstarren.
Die Welt ist eine Show, die in Deinem Kopf abläuft.
Für welches Publikum solch ein Theater?
Masken,
Masken,
Masken.

 

"13"

Der Zauberer kann gehen, falls es ihn gibt.
Träume nehmen Gestalt an und lächeln Dir zu.
Du gehst Deinen Weg.
Oft verzweifelt.
Oft verbittert.
Dein Herz lebt nicht außerhalb dieser Welt.
Sei stark.
Du brauchst diese Welt nicht. Aber diese Welt braucht Dich.
Der Zauberer ist gegangen.
Du bist dran.
Geh weiter.
Weiter als je zuvor...

 

Gottes Kinder spielen

Töne
Bilder
Worte
entstehen in mir.
Kunst -
Unvergängliches Spielzeug Gottes, der seine Kinder liebt.
Melodien
Texte
Balladen
Wir halten uns für groß, und verdanken Ihm doch alles, was Er uns gibt.
Sehen Ihn für einen Augenblick und schauen weg.
Uniformen,
Masken,
Mörder:
Gottes Kinder spielen lieber im Dreck...

 

Für Laura Baron

Träne in Deinem Auge.
Ich sehe die
Träne in Deinem Auge.
Schaust mich an,
schaust durch mich
hindurch
mit diesem Blick,
der nicht verstehen will;
der die Welt nicht
wahr-haben will.
Trauer und Enttäuschung.
Du wolltest anders sein.
Aber die Welt ließ Dich nicht.
Ausgenutzte Ehrlichkeit,
naives Vertrauen,
vermarktete Gefühle.
Tut mir leid für Dich...

 

Fluß

Wir graben in Gräbern und suchen nach Göttern.
Das Leben zerbricht wie die Flasche am Boden.
Der Wahnsinn im Kopf zerschlägt alle Mauern.
Wir suchen das Fieber, das uns am Sterben hält.
Die Träne im Auge,
der Regen im Herzen.
Der Sommer beginnt und der Sommer wird enden.
Die Hand greift nach Leben und faßt in die Scherben.
Zerbrochene Spiegel,
gewaltloser Tod.
Der Fluß fließt weiter, die Träume verrinnen.
Lächeln
Abschied
Tod.

 

Straßen des Lebens

Keine Pläne, keine Ziele.
Wir leben in den Tag hinein.
Straßen, Wege, Brücken.
Ziehen weiter durch die undurchdringliche Komplexität und die wortlose Selbstverständlichkeit eines schönen, schweren Lebens.
Keine Grenzen,
keine Mauern,
keine Masken.
Sei so, wie Du bist.
Wage zu leben.

 

Stoned Blues

Geworfen in die Welt
beginnt das Leben,
das Lieben,
die Sehnsucht,
das Sterben.
Das Dasein beginnt in dem
Augenblick, in dem Du es am
wenigsten gebrauchen kannst.
Der Traum zerbricht bei der Geburt.
Im Dunkeln liegt das Ziel,
der Weg ist unbekannt.
Der Stein des Lebens fällt in eine
Seele aus Glas.
In einem dumpfen Flüstern
verhallt der Schrei nach den Sternen.
Splitter Hoffnung
Glitzern Chaos
Schmerz Sehnsucht
Kampf Krampf
Glas Glaube
Träume Trümmer
Stein
Zieh das Messer aus der Seele
und erlöse mich durch Deine Hand
- bevor der Stein des Lebens fällt.

 

Heimkehr

Irgendwo in dieser Nacht
ist ein Mensch,
der an Dich denkt.
Ist ein Herz,
das für Dich schlägt.
Ist eine Seele,
die Dich braucht.
Und eine Hand
zieht Dich
aus dem Dunkeln
ans Licht.

 

Irgendwann

Ein Stern streift
meinen Blick
und fällt
tief in meine Seele.
In dem Augenblick,
in dem Du es
am wenigsten
erwartest
beginnt
das Leben.
So
undenkbar
vorher...

 

Manchmal

Manchmal fühle ich mich,
als hätte ich eine Nadel im Arm.
Manchmal fühle ich mich,
als müßte ich meine Seele erbrechen.
Manchmal fühle ich mich,
als müßte ich sterben.
Und manchmal
kommt ein Engel
und nimmt mich in den Arm.

 

Drei Tage

Erkläre mir die Seele
mit sieben Worten,
erkläre mir das All
in drei Tagen.
Am ersten Tag die Sterne, den Mond,
am zweiten Tag die Sonne und die
unendlichen Weiten.
Doch wie erklärst Du
am dritten Tag die Welt,
den Hunger,
die Kriege,
die Morde
schwarzer Seelen
in dunkelgrauer Nacht?
Gib mir den Wahnsinn
des dritten Tages
und
laß
mich
sterben.

 

Der alte Mann am Fluß

Vielleicht ein Träumer,
wie viele es behaupten.
Der alte Mann am Fluß
ist weise
und
kennt
viele Geschichten,
die so wahr sind,
daß niemand ihm glaubt.
Am Feuer erhebt er
die Stimme
sanft,
schön,
wie das Rauschen des Windes
und erzählt
von etwas
was
größer ist
als
wir
alle
zusammen...

 

Der Gang

Das Leben
ist der Gang
durch den Du gehst
endlos lang.
Nur am Ende
dieses Gangs
siehst Du
zwei Lichter
unaussprechlich.
Hast die Wahl
hinzugehen
wo Du willst
nur ins Licht,
doch in welches
weißt Du nicht.

 

Trip

Ausgeklinkt
aus dem Hier und Jetzt
schwebe ich
durch eine Welt,
die nach mir
nie wieder
ein Mensch
betreten wird.

 

Ich

Überall
kann ich
hin
fliehen.
Aber wohin
vor
mir
selbst?

 

Mehr

Mehr
als wir wissen.
Mehr als wir können.
Mehr als wir ahnen.
Mehr als wir träumen
gibt es
hier
mitten
unter uns.
Aber wo?
Grenzen.
Grenzen.
Grenzen.

 

Weiter

Ein
zärtlicher Blick
aus hungrigen Augen
sagt mir,
daß doch nur die
Liebe alleine
uns noch
retten
kann.

 

Könige der Nacht

Könige der Nacht
laufen einsam durch die Straßen.
Suchen nach dem Ende
ihres Reichs.
Könige der Nacht -
die Träume werden bunter,
die Wirklichkeit ist fast
nicht mehr zu sehen.
Unendlich viele Farben
leuchten auf in unseren Herzen.
Die Sucht des Lebens nimmt
uns den Verstand.
Könige der Nacht,
das Leben wird nicht enden.
Der Stern erscheint am Horizont:
Die Welt gehört nur uns.
Der Tag beginnt, die Nacht verbrennt,
die Herrscher sterben einsam.
Bis bald wieder
ihre Nacht
anbricht.

 

Stars

Wohin
führt der Weg
schon so viele Jahre?
Weiter gehen wir
Schritt für Schritt
durch die Jahrhunderte.
Der Stern, der uns führt,
ist längst verloschen.
Nacht für Nacht
erscheinen
neue Sterne am Horizont
und führen uns
nirgendwohin.

 

Weite

Geborgen
in den endlosen Weiten
des Alls
leben wir
unser Leben
einzigartig und
wundervoll
zerbrechlich.
Glauben,
so vieles
zu können,
zu beherrschen
und wissen doch
gar nichts.

 

Unsterblichkeit

Die Sucht kennt keine Grenzen,
der Schmerz, er hat kein Ziel.
Wir wissen ja so wenig,
und glauben doch so viel.
Der Regen fällt hernieder,
und ist für alle gleich.
Ein König hebt sein Zepter
und führt uns in sein Reich.
Es sind so viele Türen,
wir kennen alle nicht.
Ein magisches Theater,
ein tödliches Gericht.
Das Licht, es wird uns blenden,
das Feuer ist zu heiß.
Das Leben wird nicht enden,
der Wahnsinn zahlt den Preis.

 

Geisterzug der Seele

Der Geisterzug der Seele fährt lautlos durch die Zeit,
Und Menschen vieler Völker, zum Leben kaum bereit.
Kein Schrei in dieser Stille, kein Stern in dieser Nacht.
Die totenstille Wüste hat viele umgebracht.
Und Narren und Propheten, sie kommen nun zum Fest,
Zu feiern die Befreiung, das Schöne und den Rest.
Der Seelenzug fährt weiter, die Nacht, sie geht vorbei.
Und viele wollen wissen, wer wohl der Fahrer sei.
Doch viele sind wie Tote, und viele sind schon blind.
Und manche wollen wissen, wo sie denn jetzt wohl sind.
Der König ist getötet, der Mörder an der Macht,
Doch lange noch kein Ende der sternenlosen Nacht.
Kein Mensch wird je verstehen, was er damals tat,
im Geisterzug der Seele, auf langer, dunkler Fahrt.

 

Erwachsen werden

Ich lag am Boden,
und ihr halft mir
aufzustehen.
Doch als ich stand
und
zu lachen begann
schlugst Du mich
nieder
und
tratst auf
mich.
Wann wirst Du
endlich
erwachsen?

 

Das Ende eines Traums

Erwacht
aus einem Traum
sagen
die ungeweinten Tränen
mehr
als die unausgesprochenen Worte.
Asche zu Asche.
Traum zu Traum.
Flieg weiter,
Phoenix.

 

Alptraum aus dem 20. Jahrhundert

Mit einem Bärenfell bekleidet
und einem Speer in der Hand
kam ich eines Morgens
aus meiner Höhle
und habe geschrien
wie ein Tier.
Keiner hat etwas gemerkt.
Dann habe ich mich
besoffen
und kam zum Rathaus.
Dort habt Ihr mich
zu Eurem Anführer gewählt.
Und wolltet auf die Jagd gehen.
Auf die Jagd
nach Schwulen,
Behinderten,
Ausländern
und Drogensüchtigen.
Schließlich
gibt es ja
keine Mammuts
mehr...

 

Der Tanz

Nichts ist wirklich.
Auch wenn es Dir so scheint.
Die trügerische Realität
lacht Dir ins Gesicht.
Die Kinder des Wahnsinns
spielen auf der Straße.
Du beobachtest
ihren Tanz
und sehnst Dich
nach der Melodie,
zart wie ein
Kinderlied,
das Dich lachen läßt
und Dir die Flügel gibt,
der Welt zu entfliehen.
Im Rausch des Tanzes.
Und wenn der Tanz
zuende ist
bringst Du sie
heim
und kommst niemals an.
Und schon bald
wird niemand mehr wissen,
daß es
Dich
jemals
gab...

 

An einen Kanarienvogel

Kleiner, gelber
Vogel auf meiner Schulter.
Sitzt da,
als gäbe es für Dich
tagelang
nichts wichtigeres
zu tun.
Als wolltest Du mir
sagen:
Laß mich ein Rabe sein
und sei Du mein Zauberer.
Und
auch wenn ich
Dich
nicht verstehe,
haben wir doch
wenigstens
den Traum
gemeinsam...

 

Leuchtende Stille

Traumhaft schön
die Musik.
Das Verklingen
des letzten Tons.
Zeit bleibt stehen.
Ein letzter Lichtstrahl
verdunkelt
den Raum.
Traumhaft schön.
"Nur noch einmal",
mein Flüstern
wie ein Hauch.
Die Melodie
noch immer in mir.
Schweigende Dunkelheit.
Leuchtende Stille.
Eigentlich verrückt.
Ich werde Dich vermissen...

 

Ende des Sommers

Ende des Sommers und eiskalte Herzen.
Versuche nicht, die Zeit festzuhalten.
Warte, bis sie
zeitlos wird.
Dämonen treiben ihr
Unwesen in den Herzen
der Menschen,
warten auf den
Sommer, um zu sterben.
Kälte schließt die Augen
vor der Wirklichkeit.
Zugeschneit, die Wege
der Seele, des Sommers.
Ein Sterben, wenn die Blätter fallen,
der Sommer
nur noch Erinnerung,
wenn der Regen kommt.
Verlorene Gedanken bahnen sich ihren Weg
durch die Köpfe,
durchbrechen
die Fröhlichkeit.
Nichts ist für immer...

 

Alltagslicht

Schon fast unsichtbar
versteckt sich die Wahrheit
an den offensichtlichsten
Orten
hinter der Maske,
die Du ihr gabst.
Versteckt
und doch
wahr
wie der Schmetterling
des Traumes
an einem Tag
der dunklen Herrscher
in Dir
und doch
einfach so
vorhanden.

 

Du

Ein Gesicht
bestimmt
die Gedanken
verleitet
das Handeln
zur Sinnlosigkeit
verändert
das Leben
und gibt dem Traum
Flügel.

In eine bessere Welt
möchte ich
fliegen.

 

Mondsüchtig

Die Nacht wird größer.
Wir hören
die Wölfe
heulen
in Sehnsucht
nach dem Mond.
Und wir stehen am Grab.
Dunkel ist es und
seltsam.
Du schaust mich an.
Doch zu viel ist geschehen
seit damals
auf einem anderen Planeten
in einer anderen Welt.
Dein Gesicht
eingefallen,
die Augen leer.
Auch für uns
endet
der letzte Flug
hier unten.

 

High

In meinem Kopf
explodiert die Bombe.
Blut strömt in den Bauch.
Der Beat
des Lebens
zerschlägt
den Körper.
Ein halbes Universum
im Hals,
der Kopf
dreht ab
und ich schwebe.
Danke!

 

Schicksal

Das Konzert war fast zuende,
als Du kamst.
Dann hast Du
den Zug verpaßt.
Und irgendwann
einmal
stehst Du vor der Himmelspforte
und siehst das Schild:
"Ausverkauft"

 

Apokalypse

Das Blut, es fließt so leise,
daß man es kaum hört.
Und niemand, der es aufhält,
und niemand, den es stört.
Fast angstvoll scheint die Sonne
auf die fast tote Welt,
vermodernde Gestalten,
Planet voll Haß und Geld.
Die Frage ohne Antwort,
sie steht dereinst im Raum,
falls wir einmal erwachen
vom bösen Menschheitstraum.
Wir stehen in den Toren
und wollen weiterziehen.
Doch ist kein Mensch geboren
der Wahrheit zu entfliehen.

 

Ein Weg

Gehe die Straße entlang
und frage mich nach dem
Sinn
von dem Ganzen
hier.
Aber
die Anhäufung
von Fragezeichen
bringt mich
keinen Schritt weiter.
Machen wir
das Beste
daraus.

 

Wir sind da

Zu nahe an der
Realität
ist schnell die
Schmerzgrenze erreicht.
Wer von uns
kam denn schon
freiwillig hierher?
Aber
warum
schließen wir nicht
für einen
Augenblick
die Wahrheit
hinter ihre selbstgegebenen
Gitter
und
sind
da?

 

Heimatlos

Kein Weg zu weit
in der Wüste des Lebens.
Meilenweit scheint der
Weg zwischen Geburt und Tod.
Und kein Ausweg,
nur Weg.
Die Stimmen der Wüste
zerteilen das Dasein
und ihr Ruf
hallt laut in die Stille.
Menschen
erschufen
aus Beton und Stahl
den Alptraum
von Mutter Erde
in Neongrau.
Ein Vogel setzt sich
auf die Parkuhr ins Sonnenlicht.
Aber wen interessiert das
jetzt schon,
Samstagsmorgens,
kurz nach elf?

 

Dann eben nicht.

Er hatte das Schiff
schon längst
verlassen wollen.
Es war nicht mehr so,
wie es früher
hätte gewesen sein können.
Damals
in Woodstock
nannten sie ihn Häuptling.
Aber das ist lange her,
und so weit weg.
Und eigentlich
war er damals
schon
nur einer von ihnen
gewesen.

 

Des Letzten Krone

Und der König stand am Hafen,
sah die Schiffe
vorbeiziehen
eines Mittwoch abends
auf der Insel
verlassen von Ratten
und Gefolge
einsam
und das Schiff
der letzte Strohhalm
das Floß
von der einsamen Insel
und er stand da und
wartete.
Eines Donnerstag morgens
in einem billigen Hotel
erwachen
ohne Erinnerung
nicht mehr König sein
und nie mehr einsam.
Das
war
die Alternative.

 

Vision einer Stadt der Träume

Und im Dunkeln
sehe ich die Bilder
dieser Stadt
bei Nacht.
Straßen voller Menschen
und ein Traum erwacht
in mir
nicht bereit
zu sterben
ewiger
schöner Schmerz
der Erinnerung
an die Tage
die die Grenzen
der Länder
und Sprachen
verhöhnten
und sie den kranken Gehirnen
einiger Politiker überließen.
Es geht auch anders.

 

Spinnenwebenweltenspinner

Lache Deinem Schicksal
ins Gesicht.
Du wirst älter
und es ist Zeit geworden
vernünftig
und verantwortlich
zu werden.
Aber nie erwachsen.
Die Welt wie ein Spinnennetz.
Vorbei
die wilden Jahre.
Die Welt wie ein Spinnennetz.
Versuchst
zu verstehen
und irgendwann
hat sie auch dich.

 

Achterbahnherz

Im Tiefflug über die
Wüste.
Ein Flug,
nur in Deinem
Traum,
ein unvergleichlicher
Sommer,
ein Sound von
Herzschlag,
Liebe,
Leben.
Rock'n'Roll
in völliger Stille.
Unendlich
diese Welt
in deinem Herzen.
An deiner Stelle
würde ich
niemals
mehr
zurückkommen.

Hörtexte  
Theater  
Musik  
Brettspiele  
Computer-
spiele
 
Projekte   Prophete-
Narren
Poetry
Slam
Auftrags-
dichtung
  weitere
Texte
 

© 2008 Christoph Endresthis page in English